es ist so weit und wir haben endlich das erste Mal hier in Australien gearbeitet. Da die Sachen davon echt kaputt gehen können und man hier teilweise Neon-Oberteile tragen muss, waren wir in einem Billig-Laden (K Mart), der mich wirklich sehr an Primark erinnert hat, shoppen und haben uns unser Arbeitsoutfit zusammengestellt. Man muss ja auch erstmal investieren. Ich habe für Schuhe, Hose, Top und Hut ganze 35$ bezahlt, wofür man hier sonst nur die Hose bekommt.
Marco hat sich ausschließlich mit Schuhen versorgt, die alleine schon 35$ gekostet haben.
Zur Investition kommen auch noch tägliche 16$ Fahrtgeld hinzu, die man bezahlen muss, ob man ein eigenes Fahrzeug hat, oder nicht.
Am Dienstag waren wir dann also das erste Mal los. Da Nick schon einen Tag eher als wir begonnen hat, wussten wir ungefähr Bescheid, was uns erwartet. Morgens halb 6 geht es los und dann bis ca. 13 Uhr. Er fand den Job schrecklich, aber wir wollten das erstmal selber austesten.
Morgens ging es dann auch ganz gut los, weil wir nicht so lange auf den Shuttle warten mussten, wie gedacht.
Das Schreckliche: Es hat aus Eimern gegossen und dazu noch gestürmt. Für die Feldarbeit natürlich der reinste Horror. Ich wusste, ich würde zum Packen in einer Halle stehen, aber Marco tat mir so leid. Die Picker haben alle ein Regencape bekommen, die natürlich nicht mehr heile und noch steif vom letzten Regentag waren und dann ging es im strömenden Regen aufs Feld.
Was wir nicht wussten: Das ist das perfekte Wetter zum Picken. Denn die Sonne scheint nicht so doll und die Arbeiter können also ruhig länger als bis Mittag auf dem Feld stehen. 17:30 Uhr waren wir dann wieder im Hostel.
Ganze 11h waren wir unterwegs.
Ich als Packer stand eigentlich nur die ganze Zeit am Fließband und habe Auberginen in Kartons nach Größe sortiert während mich die ganze Zeit ein Farmer mit sexistischen Witzen und schlechtem Humor von der Seite vollgelabert hat, wovon ich vielleicht die Hälfte verstanden habe.
Marco musste zusammen mit 8 anderen Pickern 2 Felder abernten und wurde dabei noch von einem anderen Farmer angemault, dass er erst zu langsam und dann zu ungenau pflückt. Der Regen, die Stacheln an der Aubergine, der matschige Boden und das ständige gebückte Gehen, haben die Sache nur schlimmer gemacht. Und dazu mussten dann alle Picker das eine Feld komplett nochmal abernten, weil der Farmer sie meinte nochmal triezen zu müssen.
Ich hatte währenddessen insgesamt 3 Pausen immer 30 min und habe für den Tag 106$, also 74€ ungefähr bekommen, das sind ca. 10$ die Stunde. Die Höhe war noch, dass die Picker natürlich nicht nur weniger Pause, sondern auch noch weniger Geld bekommen haben als wir, nämlich 94$ für den Tag.
Das war sein erster und letzter Tag.
Ich habe ihn auch noch nie so verbrannt gesehen, sein Tanktop hat er gleich anbehalten :P Und das, obwohl es die ganze Zeit geregnet hat.
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