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Montag, 20. Oktober 2014

Mangoes Picking

Meinen ersten Job im neuen Hostel in Bundaberg habe ich im Gegensatz zu Marco, der noch immer auf der Standby-List steht, schon hinter mir.
Am Donnerstag bin ich in das Hostel hier zu fünf anderen Mädchen zugezogen, in ein Zimmer, was hier auch als die 'Princess-Suite' bekannt ist, weil es als einziges ein eigenes Bad und einen Zugang zum Balkon hat, in das auch nur Mädchen einziehen.
Und am Freitag bin ich dann schon los zum ersten Farm-Job auf dem Feld für mich. Um 5 Uhr aufstehen, zehn Minuten vor Abfahrt bereit stehen und halb sechs Abfahrt, damit wir pünktlich um 6 anfangen können Mangobäumchen zu pflanzen.
Typisch für das Backpacker-Farming fahren wir dann hinten auf einem Pick-Up neben Erde, Dünger und Pflänzchen mit zum Feld. Um diese Uhrzeit ist es noch recht frisch und angenehm in der Sonne, auch wenn sie in einem sehr blendenden Winkel steht, wenn man auf der Erde kniet und pflanzen muss. Sonnencreme, Sonnenhut und Sonnenbrille waren noch nie nützlicher.
Einmal wird uns Neuen gezeigt wie man pflanzt, dann machen wir unter Beaufsichtigung eine Pflanze selber und dann geht es Reihe für Reihe weiter. Die Sonne steigt während dessen immer höher und brennt immer stärker auf der Haut. Für mich als 'Stadtkind' wie Marco immer meint, der schon früher mit auf dem Feld anpacken musste, eine völlig neue Sache und in der prallen Hitze natürlich auch nochmal etwas ganz anderes. Um Acht ist es schon so heiß, dass ich vermute, dass es schon zehn oder später ist. Enttäuschung breitet sich aus bei dem Blick auf die Uhr. Wir müssen nur zwei Felder mit Pflanzen bestücken, was ein absehbares Ziel ist. 
Während der Arbeit bekomme ich auch noch mit, dass der Farmer aus Österreich kommt und somit Deutsch sprechen kann. Sehr amüsant. 
Auf dem zweiten Feld nach einer kurzen Pause angekommen kann ich nur noch an Wasser denken. Es ist 11 und die Sonne brennt so sehr, dass ich mich auch schon dreimal eingecremt habe. Das Ergebnis, wie es ohne Creme ausgesehen hätte, sehe ich später an meinem Rücken an den Stellen, an denen ich nicht rangekommen bin. Sehr intelligent sieht das aus.
Und dann die Erlösung. Die Bewässerungsanlage wird angestellt und ich klaue den Pflanzen erstmal das Wasser. Gesicht, Arme, Beine - ich habe das Gefühl nur Dreck und Sonnencreme hin und her zu schieben, was sich auch später in der Dusche beweisen sollte.
Zum Glück sind wir gegen zwölf fertig und auf geht es zurück auf dem Pick-Up. So schnell wie heute habe ich meinen Tagesbedarf an Wasser noch nie hinter bekommen. 
Als wir auf dem Feld sind, fragt einer der Fahrer, ob wir ein Feuerzeug hätten. Er läuft zu einem riesigen trockenem Grashaufen und zündelt dort herum.
Ich frage mich, ob das nicht mega gefährlich ist, gerade bei der Hitze dort ein Feuer (und dann noch ein zweites) zu entfachen, aber er erklärt uns, dass es einfach nur einmal kurz abbrennt und gar keine Gefahr der Verbreitung besteht. Das Bild lohnt sich auf jeden Fall, dort im Nirgendwo zwischen Gras und Feld zwei riesige Feuer unter der prallen Sonne entfachen zu sehen.
Die sechs Stunden haben auf jeden Fall gereicht und zum Ende bekommen wir noch eine super süße Ananas, die wahrscheinlich zu klein für die Standardgrößen war, und deshalb eh entsorgt worden wäre. Der Vorteil der Farmarbeit.



Dreckig, aber froh über die Ananas nach der Arbeit :)


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